Die heftigen Regenfälle der letzten Tage haben die Pegelstände an Fils und Neckar bedrohlich ansteigen lassen.
Vielerorts im Landkreis kam es zu stärkeren Überflutungen, Menschen mussten evakuiert, die Bundesstraße 10 gesperrt werden. In Schorndorf müssen wir Menschen betrauern, die in der Flut umgekommen sind. Ein schnell errichteter Schutzdamm am Esslinger Wehr konnte verhindern, dass es zu Überflutungen der Kanäle in der Esslinger Innenstadt kam. Vielen Dank an alle Hilfskräfte, die überall pausenlos im Einsatz waren und sind und Schlimmeres verhindern!
Die Starkregenereignisse verdeutlichen uns, auf was wir uns mit der fortschreitenden Klimaveränderung in Zukunft – auch in unserer Region – werden einstellen müssen. Und die Häufigkeit dieser Flutkatastrophen zeigen uns auch, dass wir dringend ein Gesamtkonzept im Zeichen der Klimaanpassung brauchen: Mit konkreten Verbesserungen beim Risikomanagement und der Baupolitik, wie zum Beispiel durch mehr Überflutungsflächen und Flächen, die entsiegelt werden. Natürlicher Klimaschutz durch Auen- und Waldschutz spielen ebenso eine wichtige Rolle. Hier setzt die Bundesregierung ein in seiner Höhe einmaliges Programm um, von dem auch Esslingen sehr profitiert. Aber auch über die finanziellen Lasten von Unwetterschäden müssen wir diskutieren. Staatliche Ad-hoc-Hilfen sind in Notlagen wichtig, stellen aber kein nachhaltiges Konzept für die Zukunft dar. Es ist deshalb höchste Zeit, dass wir als Bund endlich den wiederholten Forderungen der Länder folgen und ein Konzept für eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden umsetzen.
Klimaschutz geschieht immer konkret vor Ort, wir müssen ihn aber größer denken. Mit dem Green Deal will die EU Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen und gleichzeitig unsere Wirtschaftskraft erhalten. Beim Klimaschutz darf nicht der Rückwärtsgang eingelegt werden. Deshalb brauchen wir bei der Europawahl starke Grüne, die sich dafür einsetzen.